19 Feb FALCO – Für immer unsterblich
Heute wäre die Musiklegende 62 Jahre alt geworden. Zeit für einen Streifzug durch sein bewegtes Leben.
Johann „Hans“ Hölzel – besser bekannt als FALCO – gilt als „erster weißer Rapper“. Auch 21 Jahre nach seinem Tod – FALCO starb bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik – fasziniert der Superstar mit seinen legendären Songs und schillernden Persönlichkeit. Heute wäre die Musiklegende 62 Jahre alt geworden. Zeit für einen Streifzug durch sein bewegtes Leben.
Von Beginn an etwas ganz Besonderes
Johann Hölzel erblickte am 19.02.1957 um 13:15 Uhr das Licht der Welt. Die Geburt verlief völlig problemlos. Allerdings hatte Maria Hölzel – FALCOs Mutter – eigentlich Drillinge erwartet. Zwei Kinder verlor sie im dritten Schwangerschaftsmonat. Von Anfang auffällig: Die laute Stimme des Säuglings. „Da haben Sie Ihren kleinen Sängerknaben!“, prophezeite die Hebamme, als sie Maria den frisch geborenen Johann in die Arme legte.
Früh übt sich – ein musikalisches Genie wächst heran
Bereits vom Kinderbettchen aus dirigierte der spätere FALCO zu Radiomusik ein imaginäres Orchester. Zu seinem vierten Geburtstag bekam das junge Talent dann einen Stutzflügel geschenkt und erhielt zweimal die Woche Musikunterricht. Obwohl der junge Hans, wie FALCO genannt wurde, noch keine einzige Note kannte, spielte er mit fünf Jahren bereits um die 30 Schlager zweihändig. Hörte er ein Musikstück im Radio, welches ihm besonders gefiel, setzte er sich ans Klavier und spieltet dieses nach Gehör nach. Als Hans viereinhalb ist, nennt ein Musikakademie-Professor ihn bereits den kleinen Mozart und attestiert ihm ein absolutes Gehör. In der Schule galt er als absolutes Wunderkind. Fragte man ihn, was er später werden möchte, gab es nur eine Antwort: Popstar.
Dank Bowie nach Berlin
In den späten 70iger Jahren ist die Musikwelt im Umbruch. Punkmusik erobert Europa und zieht den späteren FALCO in seinen Bann. David Bowie bringt seine Berlin-Trilogie „Low“, „Heroes“ und „Lodger“ auf den Markt. Und gibt damit Hans Hölzel den Anstoß, es selbst in Westberlin zu versuchen. Der Grund: Hans Hölzel hoffte, seinem Idol in Berlin mal über den Weg zu laufen. Ciao Hans Hölzel, hallo FALCO 1978 sagte der Österreicher seinem Rufnamen Hans Hölzel adé und nannte sich fortan FALCO. Angelehnt ist der Künstlername an den DDR-Skispringer Falko Weißpflog. Nur machte er aus dem „k“ ein „c“ – dies ließe sich international besser vermarkten.Und auch sein Auftreten war anders. Statt mit langen Haaren und „Fetzen“ wie seine damaligen Bandkollegen aus der Hallucination Company, stand der Musiker mit nach hinten frisierten, gegelten Haaren, edler Kleidung und Sonnenbrille auf der Bühne. Trotzdem handelte es sich bei FALCO nicht um eine Kunstfigur, wie Hans Hölzel später betonte: „Ich schau‘ halt, dass ich ein gewisses Falco-Gesicht nach außen trag‘, weil ich das ja auch zu 99 Prozent bin.“
Der Erfolg und seine Schattenseite
In den 1980ern gelingt FALCO der Aufstieg vom Szene-Bassisten zum internationalen Star. Die Single „Der Kommissar“ stürmt 1981 in Österreich und auch in Deutschland an die Spitze der Charts. Selbst in Kanada wird die Single vergoldet. FALCO schafft es die Popszene aufzurütteln. Verfällt mit zunehmendem Erfolg aber auch immer mehr dem Alkohol. Der Grund: Versagensängste und der Druck, den Erfolg zu halten. FALCO zeigt sich zunehmend arrogant und provokant – als Schutz. Und wird nach einer Krise mit dem wenig erfolgreichen Album „Junge Römer“ aus dem Jahr 1984 im Jahr 1985 mit der LP „Falco 3“ zum Weltstar. Auf dem Album enthalten: Hits wie „Rock Me Amadeus“, „Vienna Calling“ und „Jeanny“ (dieser Song landete dann auch auf der schwarzen Liste).
The American Dream
FALCO träumte von dem ganz großen Durchbruch in den USA. Und tatsächlich erreichte er mit „Rock Me Amadeus“ den Spitzenplatz der US-amerikanischen Charts – als erster deutschsprachiger Act überhaupt. Der dauerhafte Erfolg in Amerika blieb allerdings aus. Auch konnte der Musiker nicht ohne seine Mutter und ohne sein geliebtes Wien. Das Fazit des Österreichers: Das schönste an der amerikanischen Fahne seien die rot-weiß-roten Streifen.
Midlife Crisis mit 28
1986 wird FALCO Vater. Er liebt seine Tochter Katharina Bianca über alles. Gleichzeit ist er ein gefeierter Weltstar. Das Problem: Das Bild eines häuslichen Familienvaters will einfach nicht zum Image des exzentrischen FALCOs passen. Hans Hölzel stürzt mit 28 in eine tiefe Krise; greift verstärkt zu Alkohol, Drogen und Tabletten. Zwar hält der musikalische Erfolg auch in der Folgezeit an – so erhielt der Musiker 1986 beispielsweise den „Goldenen Bambi“ oder wurde mit 29 Jahren zum jüngsten Ordensträger Wiens – privat wird Hans aber immer unberechenbarer. 1987 zieht er sich dann weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Musikalische Veröffentlichungen werden zum Flop; die Hochzeit im Jahr 1988 mit seiner Lebensgefährtin im Jahr 1988 geschieht nicht aus Liebe sondern nur wegen der Tochter.
Viel Schatten, wenig Licht
An den musikalischen Erfolg kann FALCO einfach nicht mehr anknüpfen – auch nicht mit dem 1992 erschienen Album „Nachtflug“, auch wenn dieses mit Platin ausgezeichnet wurde. Dennoch geht der Wiener im Frühjahr 1993 nach sechs Jahren erstmals wieder auf Tour – mit großem Erfolg. Und eins wird klar: Nur auf der Bühne kann Hans Hölzel richtig glücklich sein. Doch der wohl größte Schicksalsschlag für den Musiker folgte. Hans Hölzel erfuhr, dass er nicht der leibliche Vater seiner Tochter ist. Eine Nachricht, über die der Wiener nie richtig hinwegkommen sollte. 1996 verlegte FALCO seinen Wohnsitz in die Dominikanische Republik. Die langen Winter in Österreich machten ihm zunehmend zu schaffen. Im Jahr 1996 kam seine zu Lebzeiten letzte veröffentlichte Single „Naked“ auf den Markt. Am 6. Februar 1998 gegen 16:40 Uhr Ortszeit stirbt einer der schillerndsten Charaktere der Musikwelt bei einem Autounfall in seiner Wahlheimat. Was bleibt – die grandiosen Songs des musikalischen Genies!
Lang lebe FALCO!
„FALCO – DAS MUSICAL“ gilt mir mehr als 250.000 begeisterten Besuchern als erfolgreichste Musical-Hommage an das größte Genie der deutschsprachigen Pop- und Rap-Geschichte. Hier werden nochmal alle Hits des großen FALCO zum Besten gegeben – und das im Rahmen einer zweistündigen, ebenso bildgewaltigen wie exzentrischen Musical-Biographie. Ein weiterer Beitrag, um das musikalische Genie mit der inneren Zerrissenheit unvergessen zu machen!
Quelle: falco.net
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