31 Mai ESC 2010: Die Top 5 Acts in Lenas Gewinnerjahr
Es ist das musikalische Ereignis des Jahres, zumindest für Europa: der Eurovision Song Contest. In diesem Jahr fand der Wettbewerb für uns eher ein ernüchterndes Ende. Unser Kandidat Jendrik Sigwart belegte den vorletzten Platz. Der Gute-Laune-Song „I don’t feel Hate“ brachte Deutschland nur 3 Punkte ein. Gute Laune war bei Jendrik allerdings trotzdem Programm, auch neben der Bühne. Die Platzierung nahm der 26-jährige Musiker so gelassen und fröhlich auf, dass man fast gar nicht enttäuscht sein konnte. Heute aber wollen wir ein anderes Eurovision Ereignis in den Fokus rücken. Dieses liegt allerdings bereits über ein Jahrzehnt zurück. Vor elf Jahren nahm Lena Meyer-Landrut mit dem Song „Satellite“ am ESC teil und gewann. Zur Feier des Tages liefern wir hier einen etwas anderen Eurovision Rückblick und werfen einen Blick auf die Top 5 Acts des ESC 2010.
Unsere ESC Kandidaten der Jahre 2010 und 2021 im direkten Vergleich
Lena Meyer-Landrut: „Satellite“ (2010)
Jendrik Sigwart: „I don’t feel Hate“ (2021)
Unverhofft kommt oft
In einer Zeit, in der Deutschland beinahe schon ikonisch eher auf den letzten Platzierungen landete und vom deutschen Teilnehmer allgemeinhin nicht viel erwartet wurde, war Lenas Sieg eine unglaubliche Überraschung. Für diese sorgte niemand anderes als Show-Tausendsassa Stefan Raab. Der suchte nach der Reihung an Misserfolgen im Auftrag des NDR bzw. der ARD unseren „Star für Oslo“ in der gleichnamigen Castingshow. Eine gute Entscheidung. Immerhin belegte Raab im Jahr 2000 den fünften Platz und seine Entdeckung Max Mutzke mit dem von Raab geschriebenen und produzierten Song „Can’t Wait Until Tonight“ im Jahr 2004 den 8. Platz. Und auch mit Lena hatte Raab das richtige Händchen. Schauen wir uns doch einmal an, gegen wen Lena sich durchzusetzen hatte.
Die Top ESC Kandidaten im Jahr 2010
Platz 2:
maNga – We Could Be The Same (Türkei)
Die türkische Band maNga gründete sich im Jahr 2001 und vereint Nu-Metal, Hip-Hop und anatolische Melodien. Mit dieser Mischung waren sie auch nach dem ESC erfolgreich und tourten in den Folgejahren durch Deutschland.
Platz 3:
Paula Seling & Ovi – Playing With Fire (Rumänien)
Geballte „Jetzt-erst-Recht“-Einstellung kam mit Paula Seling & Ovi auf die Bühne. Die beiden Musiker hatten in den Vorjahren mehrmals unabhängig voneinander erfolglos an den ESC Vorentscheidungen teilgenommen. Erst zusammen schafften sie es dann ins Finale und wurden gleich mit dem dritten Platz belohnt. Ein musikalisches Happy End!
Platz 4:
Chanée & N’evergreen – In A Moment Like This
(Dänemark)
Mit dieser kräftigen Pop-Ballade belegten Chanée & N’evergreen den vierten Platz beim ESC in Oslo. Das Duo beherrschte auch nach dem ESC noch Wochen lang die dänischen Charts. Zusammen nahmen die beiden Künstler dann noch ein Album auf.
Platz 5:
Safura – Drip Drop
(Aserbaidschan)
Und zu guter Letzt belegte Safura mit „Drip Drop“ und damit einer weiteren Power Ballade Platz 5. Besonders beeindruckend: Safura war zum Zeitpunkt des Auftritts gerade einmal 17 Jahre alt.
Ob erster oder letzter, die Hauptsache ist: endlich wieder Konzertstimmung!
Das war’s mit unserem etwas anderem ESC Rückblick. Man hätte meinen können, dass mit Lenas Sieg der Fluch gebrochen wäre, der Deutschland beim größten Musikwettstreit Europas heimsuchen soll, dem war aber nicht so. Ganz so desaströs, wie es oft dargestellt wird, sieht es für Deutschland aber gar nicht aus. Schließlich sorgten später erneut Lena mit „Taken by a Stranger“ und Roman Lob mit „Standing Still“ für Platzierungen im guten Mittefeld und auch Michael Schulte gelang es, mit dem zutiefst bewegenden Song „You Let Me Walk Alone“ den vierten Platz zu belegen. Im Grunde aber ist es doch egal, wo Deutschland sich platziert. Dass ein Mega-Event wie der ESC in diesem Jahr überhaupt stattfinden konnte, ist für uns großartig genug. So viel ausgelassene Stimmung in einer Halle gab es lange nicht mehr und das lässt für die Zukunft doch hoffen!
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