05 Feb W-Festival 2016: Garbage
The world is not enough, what about Frankfurt?
Lange schienen sie in Vergessenheit geraten zu sein, doch jetzt sind Garbage zurück und mit ihnen eine geballte Ladung Weiblichkeit, die sie am 27. Mai 2016 auf dem Women of the World Festival präsentieren.
James Bond Fans erinnern sich gerne an den genialen Titelsong „The World Is Not Enogh“ zurück, der später in die Top Ten der Bond Titel gewählt wurde. Und das nicht ohne Grund. Die signifikante Stimme von Frontfrau Shirley Manson überzeugt mit ihrer unglaublichen Stärke und Leidenschaft und schafft es, sich problemlos in die Riege der großen Bond-Sängerinnen neben Adele, Madonna, Alicia Keys und Tina Turner, einzureihen. Mal abgesehen vom Bandnamen hat ihre Musik nämlich ziemlich wenig mit Abfall zu tun. Bereits vor ihren Agentenzeiten waren Garbage eine extrem angesagte Band, die eine interessante Entstehungsgeschichte vorzuweisen hat.
Drei Produzenten, u.a. der berühmt berüchtigte Butch Vig, der schon Nirvana auf ihrem Erfolgsweg begleitet hat, gründen eine Band, basteln sich ein paar Songs zusammen und plötzlich klopft ein rothaariger Vamp an die Tür. Shirley Manson – eine Powerfrau, keine Frage, doch das Unglaubliche an ihr ist, sie kann singen, sie sieht gut aus und ist extrem polarisierend mit ihren provokanten Äußerungen wie: „Ich will einen Mann, der mich in seinen Bauchnabel pinkeln lässt. Ich will einen Mann, der das Tier in mir akzeptiert“. Die Presse liebt sie. Die Fans lieben sie. Das Musikbusiness liebt sie.
In einer Zeit als der Grunge mit Kurt Cobain stirbt und Rock im Allgemeinen als tot gilt, sorgt das selbstbetitelte Debütalbum „Garbage“ für beträchtliches Aufsehen. Der Hybrid aus Techno-, Hip Hop-, Rock- und Popeinflüssen gibt der Rockmusik ein neues Gesicht. Shirley Manson sagt hierzu in einem Interview: „Bevor wir auftauchten, war alles von langhaarigen Typen in Karohemden dominiert. Und als wir dann unser erstes Album vorlegten, das immer noch stark von Gitarren geprägt war, aber zugleich diesen Hybrid aus Rock und elektronischer Musik aufwies, war das einfach seltsam. Ich glaube nicht, dass es etwas Vergleichbares gab.“ Und das gab es wirklich nicht. Prompt verkaufen sie über vier Millionen Alben, sind über ein Jahr lang in den US- und UK-Charts vertreten, werden mehrfach mit Platin ausgezeichnet und für zwei Grammy Awards nominiert, darunter als „Album Of The Year“.
Doch wer hoch hinaus will fällt auch tief. Nach ihrem sagenhaften Erfolg, folgen ziemlich durchwachsene Zeiten. Sie veröffentlichen vier weitere, mal mehr und mal weniger, erfolgreiche Platten, kämpfen mit einem Haufen Trennungsgerüchten und schweren Krankheiten, woraufhin einige ihrer Konzerte abgesagt werden. Nach der Veröffentlichung ihres Albums „Not your Kind of People“ (2012) wird es still um Garbage.
Zeit für einen Neustart. Ganz nach dem Motto Back to the Roots beschließen Garbage mit der Veröffentlichung im Oktober 2015, ihrer speziellen „20th Anniversary Edition“ ihres Debütalbums, einen Neuanfang. Die neue Version wird von den analogen Original-Tapes gemastert und enthält neben den Originaltracks alle Remixe, sowie bisher unveröffentlichte Versionen der Albumsongs. Garbage sind wieder da und wollen die Welt neu erobern. Da ihnen die Welt nicht genug ist, wie wäre es mit Frankfurt auf dem Women oft he World Festival?!
Drei Tage präsentiert sich hier die Schönheit der Musik durch ihre Weiblichkeit in verschiedenen Locations von Frankfurt. Als Gegenpol zur eher maskulin behafteten Festivalwelt ist das Women oft he World Festival damit einzigartig in Deutschland und geht dieses Jahr schon ins fünfte Jahr.
Seid dabei wenn Shirley Manson und andere große Künstlerinnen die Welt in Frankfurt erobern!
von Ellen Siemers
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